Die Kraft des Beckenbodens

Der Beckenboden spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen. Er unterstützt nicht nur die inneren Organe, sondern ist auch wichtig für die sexuelle Gesundheit und die Kontrolle über Blase und Darm. Doch viele Frauen sind sich der Bedeutung ihres Beckenbodens nicht bewusst oder haben Schwierigkeiten, die Muskulatur anzusteuern.

Die Beckenbodenaktivität hat Auswirkungen auf den gesamten Körper. Oft ist die Aktivierung nicht allein das Problem, was oft in der Gesellschaft so kommuniziert wird. Ein verspannter Beckenboden arbeitet nicht optimal und das Ausscheiden oder die sexuelle Reaktionsfähigkeit können gestört sein.

Um die Symptome richtig zu deuten, bedarf es eine optimale Diagnostik sowie anschließende Beckenbodentherapie. Die Diagnostik bei Beckenbodendysfunktionen umfasst eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchungen und gegebenenfalls spezielle Tests, um die Funktion und den Zustand der Muskulatur zu beurteilen.

Das Ziel der Beckenbodentherapie ist die Muskulatur des Beckenbodens zu stärken, zu entspannen und zu koordinieren. Diese Therapieform wird bei Frauen jeglichen Alters eingesetzt, die unter verschiedenen Beschwerden leiden, wie z.B. Inkontinenz, Schmerzen im Beckenbereich oder nach der Geburt.

Warum ist Beckenbodentherapie wichtig?

  1. Prävention von Inkontinenz: Viele Frauen erleben nach der Geburt, nach gynäkologischen Eingriffen oder in den Wechseljahren Probleme mit der Blasenkontrolle. Eine gezielte Beckenbodentherapie kann helfen, die Muskulatur zu stärken und Inkontinenz vorzubeugen.
  2. Schmerzlinderung: Frauen, die unter chronischen Schmerzen im Beckenbereich leiden, können durch gezielte Übungen und Techniken Erleichterung finden. Die Therapie hilft, Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu entspannen.
  3. Verbesserung der Sexualität: Ein gut trainierter Beckenboden kann das sexuelle Empfinden steigern und die sexuelle Gesundheit fördern. Viele Frauen berichten von einer Verbesserung ihrer sexuellen Erfahrungen nach einer Beckenbodentherapie.
  4. Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt: Die Beckenbodentherapie kann Frauen während der Schwangerschaft helfen, sich auf die Geburt vorzubereiten, und nach der Geburt zur Regeneration beitragen.

Wie läuft eine Beckenbodentherapie ab?

Die Therapie beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, in der der Therapeut die individuellen Bedürfnisse und Beschwerden der Patientin erfasst. Anschließend werden gezielte Übungen zur Stärkung und Entspannung des Beckenbodens vermittelt. Diese Übungen können anschließend selbstständig und täglich in unterschiedlichen Positionen durchgeführt werden.

Zusätzlich können Techniken wie Biofeedback, manuelle Therapie oder Atemübungen eingesetzt werden, um die Wahrnehmung und Kontrolle über die Beckenbodenmuskulatur zu verbessern.

Fazit

Beckenbodentherapie ist ein wertvolles Hilfsmittel für Frauen, die ihre Lebensqualität verbessern möchten. Egal, ob zur Prävention, Linderung von Beschwerden oder zur Unterstützung in besonderen Lebensphasen – die Stärkung des Beckenbodens kann einen großen Unterschied machen.

Paulina Meinert

Ein Gastbeitrag von HP Paulina Meinert